Panorama pur - die Pflichttour im Virgental

Panoramabild

Panorama auf dem Muhsweg

Wer das gewaltige Panorama der ganzen Venedi­ger­gruppe hautnah erleben möchte, der muss einfach die Tour über den Muhs-Panoramaweg unter die Stiefel neh­men! Die etwa 7 Stunden sind gut investiert, und wer einigermaßen früh losgeht, kann sich unterwegs viel Zeit zum Schauen und Staunen lassen.

Toureninfo
Ganztagestour deren Anstrengungen aber vom be­rühmten Muhsweg-Panorama belohnt werden!
Zeiten: Prägraten – Ber­gerseehütte 2½h; Berger­see­hütte – Lasnitzenhütte 2h; Talabstieg 1½h;
Hö­hen­meter: Prägraten – Bergerseehütte ca. 900m Aufstieg; Ber­ger­seehütte – Lasnitzenhütte ca. 200m Aufstieg, ca. 480m Abstieg.
Schwierigkeiten: Keine expliziten Angststellen vorhanden. Keine außergewöhnliche An­for­de­rung an Berg­er­fah­rung nötig; einige Stellen des Muhswegs oberhalb des Lasnitzentals er­for­dern ein wenig erhöhte Vorsicht.
Stationen
Varianten
  1. Die Tour kann natürlich auch in Gegen­rich­tung unternommen werden. In diesem Fall von Prägraten über den Fahrweg bzw. von Hinterbichl über den steilen Waldpfad zur Lasnitzenhütte. Von dort aus über den Muhsweg zur Bergerseehütte. Die Gehzeit ist insgesamt ungefähr diesselbe.
  2. Statt über den Muhsweg hinüber ins Las­nit­zenalmtal zu gehen, können Trittsichere (!!!) eine etwas abenteuerliche Variante über die fast vergessene Galteckscharte wählen:
    SymbolTourenbeschreibung
  3. Steigerung der Variante 2: Von der Gal­teck­scharte aus kann der Kamm der Muhs­köpfe über­schritten werden. Diese Tour ist noch etwas abenteuerlicher und stellt er­höh­te (!!!) Anforderung an die Tritt­si­cher­heit.
    Symbol GipfeltourTourenbeschreibung
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In Hinterbichl queren wir hinter dem Campingplatz die Isel und halten uns ein kurzes Stück auf dem Auenweg nach Prägraten. Bald zeigt ein Weg­weiser nach rechts in den Wald hoch zur Ber­ger­seehütte. Zunächst hat es nur wenige an­stren­gende Passagen, aber nach der Querung des Fahr­wegs zur Lasnitzenhütte geht es dann für etwa eine Dreiviertelstunde recht steil auf einem schmalen und gelegentlich rutschigen Steig nach oben. In etwa 1.700 m Höhe verlassen wir all­mäh­lich den Wald. In sanften Wellen geht es hoch über der Schlucht des Zopatnitzenbaches bis zu einer Mulde unterhalb des Bergersees. Mühsam steigen wir über eine steile Moränenflanke in tief ausgespülter Spur zur Bergerseehütte hoch, die recht unvermittelt auftaucht.

Wir gönnen uns eine Rast auf der Sonnenterrasse der Hütte, wo die angeblich berühmteste Ge­müse­suppe des Virgentals angeboten wird, bevor wir den Genussteil des Tages unter die Stiefel nehmen.

Direkt neben der Hütte beginnt der Panoramaweg als schmaler Steig, auf dem wir in jetzt nur sanfter Steigung noch etwa 200 Höhenmeter aufsteigen müssen. Der Weg quert ein paar Mulden und umrundet ein paar Felsnasen und hebt ganz allmählich das gewaltige Panorama vor uns in die Höhe. Wir passieren einen – von manchen Ein­heimi­schen die «Blitzhütte» genannten – Un­ter­stand und erreichen nach einer halben Stunde die Zopatnitzen-Alpe, den höchsten Punkt unserer Tour (2.375 m).

Die ausgedehnte Wiesenfläche bietet den vielen Wanderern, die den beeindruckenden Panora­ma­blick genießen, viel Platz zum Schauen und Ras­ten. Zum Tal hin bricht die Alm jedoch in steilen Felsabstürzen ab – man sollte sich also nicht zu weit vor wagen!

Die ganze weiß glänzende Venedigergruppe über­spannt das Gesichtsfeld! Wer ihre Standorte kennt, erblickt mit bloßen Auge die Essener-Ros­tocker Hütte im Maurertal oder die hoch auf einer schmalen Felszunge errichtete Bonn-Matreier Hüt­te. Direkt gegenüber das schroffe und markante Sajatkar mit der neuen Sajathütte und den steil zur Kreuzspitze und den Sajatköpfen auf­stre­benden Felswänden. Der Großvenediger versteckt sich ein wenig hinter der Roten Säule – wir schlendern ein Stück in Richtung Lasnitzental und erblicken dann ein Stück dieses markanten Gipfels.

Bei schönem Wetter kann man es lange an diesem Plätzchen aushalten, und das Aufbrechen fällt schwer – nur ungern verlassen wir diesen Aus­sichtspunkt.

Der Steig führt nun sanft abfallend ins Las­nitzental hinein. Rechts geht es mitunter recht haltlos in die Tiefe, und speziell, wenn wir mit Kindern unterwegs sind, werden wir hier etwas erhöhte Vorsicht an den Tag legen. Der Weg schwingt sich durch mehrere Mulden und Gräben und erreicht bald den oberen Talboden, der mit großen Felsbrocken übersät ist.

Jetzt wechselt die Richtung. Fast geradlinig geht es in leichtem Gefälle über holprigen Untergrund in Richtung Talausgang. Und wieder werden wir be­lohnt! Einer der prächtigsten Blicke auf den frei vor uns stehenden Großvenediger begleitet uns für ein weites Stück unseres Abstiegs.

Etwa 1 Stunde nach unserem Aufbruch von der Zopatnitzen-Alpe erreichen wir die Lasnitzenhütte, wo wir noch einmal Gelegenheit zu einer Jause haben. Von dort aus können wir in weniger als 1½h gemütlich über den Fahrweg nach Prägraten oder – auf halber Strecke steil abkürzend – etwas mühsamer nach Hinterbichl absteigen.