Habt ihr schönes, neues Schuhwerk? Dann heißt es Abschied nehmen von blanken Stiefeln, denn auf den Muhshöhen wächst sehr gutes Gras, was die Schafe dazu veranlasst, den ganzen Sommer dort zu verbringen. Der Boden ist dann sehr bald mit würzigen Naturprodukten bedeckt, denen praktisch nicht auszuweichen ist.
Etwas Beherztheit schadet nichts! Einige Passagen über dem Bergersee und hoch über dem Lasnitzenalmtal erscheinen manchen fast ausgesetzt. Empfindliche müssen hier vielleicht ein paar Mal tief durchatmen.
Nichts für Anfänger! Der Weg zur Galteckscharte ist an anderer Stelle beschrieben. Die Kammüberschreitung fordert unbedingt Trittsicherheit. Der Pfad am Abhang ist teilweise nur schuhbreit, einzelne Stellen sind oft weggespült, d. h. Abrutschgefahr nach Lasnitzen hin! Auch Versteigen möglich, da weite Strecken unmarkiert und nicht immer gleich ersichtlich sind. Einzelne kleine Köpfchen und Vorsprünge haben steile Abstürze!
Wenn ihr dennoch das bekannte Muhspanorama von einem etwas höher gelegenen Logenplatz genießen wollt, empfehle ich diesen etwas abenteuerlichen Weg über die Muhsköpfe.
Nach dem Aufstieg zur Bergerseehütte steigen wir in etwa 1 Stunde vorsichtig auf dem unterspülten und untergrabenen (Murmeltiere!) Steig zur Galteckscharte. Dort zeigt ein Wegweiser mit dem Vermerk «Trittsicherheit» nach Norden in Richtung Muhsköpfl. Diesen Hinweis sollte man ernst nehmen, denn der schmale, oft nur fußbreite Pfad erfordert sicheres Steigen. Je nachdem, wie das Wetter zugeschlagen hat, sind einzelne Stellen abgerutscht, mitunter muss man auch weglose Passagen überwinden. Auch wenn die beiden Muhsköpfe stets die Richtung vorgeben, besteht durchaus die Gefahr des Versteigens. Markierungen sind nur ganz selten vorhanden und manche Trampler führen in die Irre.
Die Konzentration fällt aber leicht, da kaum noch Höhenmeter zu überwinden sind. Nach dem Muhskopf (2.561 m) steigen wir in einen kleinen Sattel ab und stapfen dann durch rutschigen Schafdung gemächlich zum Muhsköpfl (2.490 m) auf. Falls uns die Schafe nicht belästigen, können wir uns an einem außergewöhnlichen Rastplatz ausruhen. In einen runden Holztisch haben die Einheimischen das überwältigende Panorama geschnitzt. Wir befinden uns jetzt etwa 120 m über dem höchsten Punkt des Muhswegs und sehen von hier aus alles noch viel besser 😉
Am Beginn des Abstiegs ist noch einmal Umsicht gefordert. Auf steilem, teilweise rutschigen Steig geht es zur Zopatnitzenalpe herab (ca. 20 Minuten), dort biegt der Muhsweg von der Bergerseehütte kommend ins Lasnitzenalmtal ab.
In etwa einer Stunde erreichen wir die Lasnitzenhütte, und von hier aus sind wir in einer weiteren Stunde wieder in Prägraten oder Hinterbichl.