Wer nach Hinterbichl hineinfährt, sieht den Toinig (Toinigspitz, Toinig Kogel) linkerhand als wuchtige Pyramide, die geradezu zur Besteigung einlädt. Der Gipfel ist nicht schwer und von jedermann mit etwas Bergerfahrung gut zu nehmen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass es zwischen den Häusern Hinterbichls und der Spitze dieses Aussichtsberges gute 1.300 Höhenmeter sind, die überwunden werden müssen.
Etwas Beherztheit ist gut! Die Passage am Gipfelgrat bis zum Gipfelkreuz ist etwas ausgesetzt und erfordert Schwindelfreiheit und ggf. etwas Beherztheit.
Nichts für Anfänger! Der obere Bereich der Strecke ist nur sehr locker markiert, verschiedene Trittspuren führen leicht in die Irre. Man muss sich an den natürlichen Gegebenheiten orientieren! Für den Schlussanstieg ist absolute Trittsicherheit nötig!
Der klassische Aufstieg beginnt an der Lasnitzenhütte. Direkt von der Terrasse weg führt ein kleiner Trampler zum Bach hinunter. Auf einer verwegen daliegenden, aus ein paar Steinen improvisierten Brücke queren wir vorsichtig den Bach.
Es geht nun gleich steil los, und man wird sich daran gewöhnen müssen, dass sich in den nächsten beiden Stunden nur wenige Passagen zum Ausruhen finden. Der Steig führt in vielen Windungen teilweise tief eingeschnitten über weichen Boden zwischen struppigem Niedriggehölz hindurch. Eine mühsame Angelegenheit, da man dauernd irgendwo hängen bleibt und der Untergrund durch lockere Steine und Murmeltierlöcher ziemlich unbequem ist.
Nach etwa 1 Stunde erscheint einen Steinwurf weit rechts das Gipfelkreuz des Almspitz auf einem Grasbuckel. Wenn wir Muße haben, können wir hier schon einmal eine erste Aussichtspause einlegen.
Weiter geht’s zum Jungbrunnen, einer unscheinbaren Quelle in über 2.300 m Höhe mit herrlich frischem Wasser und schönen Moosmatten. In einem heißen Sommer kommt uns diese Erfrischung gelegen: der lange Hangaufstieg kann sehr schweißtreibend sein!
Jetzt heißt’s aufpassen! Hier läuft man leicht in die falsche Richtung! Es geht oberhalb der Quelle nach links weg und dann auf den weiter oben deutlich sichtbaren großen Findling («Gschlössstein») zu. In seinem Schatten steht unterhalb einer Gedenktafel eine kleine Bank mit Tisch, ein angenehmer Rastplatz an heißen Tagen.
Über eine weite Grasflanke erreichen wir auf nur locker markiertem Steig zunächst eine kleine Mulde mit alten, manchmal wirr am Boden herumliegenden Holzwegweisern und dann nach rechts haltend eine Rinne, in der es in Kehren recht steil zum Grat empor geht. Dieser wird linksseitig überschritten, und hier heißt es aufpassen, der weitgespannte Abhang ist tief und haltlos. Nur wenige Meter trennen uns jetzt noch vom Gipfelkreuz, zu dem wir vorsichtig über teilweise lockere Steine emporsteigen.
Hoch über den Häusern Hinterbichls genießen wir einen überwältigenden Ausblick…