Wer seinen Urlaub im Virgental verbringt, begeht den Speikboden wohl in der Regel im Rahmen einer Tour über Wetterkreuzhütte und Zupalseehütte, meist verbunden mit einer Besteigung des Donnersteins.
Eine äußerst bequeme Variante, die auch für beginnende GipfelstürmerInnen mit etwas Ausdauer verlockend sein kann, nötigt uns zu einer Autofahrt nach St. Veit im Defereggental. Mit ein bisschen Aufmerksamkeit erblickt man im Ort die Ausschilderung zur Speikbodenhütte, bis zu der man tatsächlich mit dem eigenen Kfz fahren darf. Aber Vorsicht: es geht über 3,6 km Schotterstraße, was nicht jedermanns Sache ist! Bei trockenem Wetter sollte man sehr langsam fahren, damit die aufsteigenden Wanderer nicht in Staubwolken eingehüllt werden, worauf diese zurecht ärgerlich reagieren.
Zeit: Speikbodenhütte – Gipfel: 2h – 2½h;
Höhenmeter: ca. 650 m
Schwierigkeiten: Abgesehen von der bei Bergtouren immer notwendigen Trittsicherheit (schmale, tief eingeschnittene Trittspur mit Geröll) ist bei normalen Wetterverhältnissen keine besondere Bergerfahrung erforderlich. Für Gipfel-Anfänger geeignet! Keine expliziten Angststellen!
An wolkenlosen Tagen im Sommer kann diese Tour am Südhang des Lasörlingkamms zur Tortur werden! Die Sonne brennt hier gnadenlos herein. Andererseits ist die Tour bei feuchten Verhältnissen auch nicht besonders angenehm!
Auf dem Parkplatz direkt bei der Hütte kann man das Auto abstellen; ein Schild macht darauf aufmerksam, dass dies der Gästeparkplatz der Speikbodenhütte ist, und gern wird man diesen Service nach der Tour mit einem kleinen Verzehr belohnen.
Von hier aus bieten sich 2 Varianten, die beide etwas mühsam aber nicht schwierig sind. So lässt sich ein interessanter Rundweg gestalten.
Die etwas weniger mühsame Variante folgt über mehrere Kehren dem Fahrweg, man gewinnt die ersten Höhenmeter etwas gemütlicher. Nach einer halben Stunde wird der Steig schmal und steinig, und es geht jetzt zügiger hoch. Nach einem Kreuz für die Tiroler Freiheitskämpfer kann man auf einem flacheren Stück kurzzeitig etwas ausschnaufen. Ein kleiner Abstieg führt zu einem Tümpel, dort trifft der Steig auf den Weg, der von der Hütte direkt und steiler empor führt. Diesen werden wir nachher für den Abstieg wählen.
Das steilste Stück führt jetzt in vielen Windungen auf ein Joch und dann über eine Felsstrecke in einer Viertelstunde zum Gipfel mit dem markanten Gipfelkreuz.
Ein herrlicher Aussichtsberg! Nur der etwas höhere Donnerstein verstellt nach Osten den Blick, verdeckt aber glücklicherweise nicht Österreichs höchsten Berg, den Großglockner. Wer auf der großzügigen Graskuppe lagern möchte, wird sehr sorgfältig den Boden nach den geruchsintensiven Naturprodukten der nicht schafwollenen Art absuchen!
Der Abstieg führt zurück zu dem Tümpel und dort nach rechts weg und bald über einen langen felsdurchsetzten Hang und dann recht steil bis zur Speikbodenhütte.
Wer seine Knie im Abstieg schonen möchte, macht diese Tour in umgekehrter Richtung bei etwa gleichem Zeitaufwand oder wählt auch für den Rückweg die leichtere Strecke.