Blauspitze 2.575m - Eine schroffe Felsnase im Angesicht des Großglockners.

BlauspitzeIn unmittelbarer Nähe des Großglockners erhebt sich über Kals die aussichtsreiche Felsnase der Blauspitze (2.575 m), auf die ein kurzer aber herber Steig führt, der sich für ausdauernde Bergsteiger gerade recht für einen halben Ruhetag anbietet, wenn das Wetter schön ist, aber die Knochen vielleicht von den Anstren­gungen der Vortage etwas müde sind.

Toureninfo
Da kein Aufstieg aus dem Tal herauf erforderlich ist, wird die Ausdauer nicht besonders gefordert.
Zeiten: Bergstation Goldried – Kals-Matreier Törl: ¾h; Törl – Blauspitze: 1½h – 2h.
Höhenmeter: Gold­ried – Blauspitze: netto ca. 430 m.
Schwierigkeiten: Kein Spaziergang! Der Gip­felanstieg führt über schroffen Fels mit Seil­sicherungen. Trittsicherheit und Schwin­del­freiheit sind unbedingt erforderlich! Der Steig über den Grat zum Gipfel mag manchen etwas schroff und luftig erscheinen. Bei der üblichen Vorsicht ist der Weg bei guten Wet­ter­ver­hält­nis­sen für Erfahrene problemlos.
Impressionen
Die Bilder in meinem Fotoalbum zeigen sehr schön die Schroffheit dieses Gipfelanstiegs:
SymbolFotoalbum Blauspitze
Stationen
SymbolKals Matreier Törlhaus
SymbolPanoramarestaurant Goldried
Ähnliches
 

Meine Variante beginnt mit einer Liftfahrt von Matrei hinauf zur Bergstation Goldried auf etwas über 2.100 m Höhe. Auf dem Spazierweg zum Kals-Matreier Törl lassen wir aus Zeitgründen den Abstecher zur Adler-Lounge aus, überholen die Halb­schuh­touristen und passieren nach ½-¾ Std. das Törlhaus. Direkt hinter dem Gebäude führt der Weg mitunter etwas steil auf den Pfarrersbüchl, danach in sanften Wellen an den Fuß der Kalser Höhe, die mit ein paar Schnaufern bestiegen wird.

Bis hierhin sind wir auf einem gut ausgebauten Wanderweg zügig vorangekommen und haben deutlich an Höhe gewonnen. Die Kalser Höhe riecht meistens sehr reif, denn hier haben die Schafe über den Sommer hinweg jenen Teil ihrer Naturprodukte hinterlassen, aus dem keine Pullover gestrickt werden.

Etwas alpiner wird es dann bei der Überschreitung eines gratähnlichen Wegteils hin zum Weißen Knopf, der über Treppen und gesicherten Steig schnell aber anstrengend bestiegen wird. Jetzt sind wir mit 2.577 m schon etwas höher als die Blauspitze, und zum großen Entsetzen muss man jetzt erst wieder einmal absteigen. In einer seilversicherten Passage geht es hinunter auf einen felsigen Sattel, für dessen Überschreitung Trittsicherheit und Vorsicht erforderlich sind. Bald erreichen wir den Gipfelaufbau der Blauspitze. Über einen teilweise glatten Steig (rutschige Felsen) mit zum Teil hohen Tritten geht es herzhaft nach oben zum Gipfel der Blauspitze mit Kreuz, Gipfelbuch und Stempel.

Bei schönem Wetter herrliche Aussicht auf die Glocknerwelt.

Der Rückweg kann auf dem Anstiegsweg erfolgen, schöner ist aber die Variante, die um den Fuß der Blauspitze herum führt. Wir gehen auf dem An­stiegsweg ein kleines Stück zurück. Bald zweigt der Steig nach rechts ab und führt recht zügig und deutlich leichter als der Weg über den Felssattel nach unten. In weitem Bogen geht es um die Wand der Blauspitze herum bis knapp unterhalb der Bergstation des Blauspitz-Lifts. Wir stapfen ein paar Meter entlang der Lifttrasse nach oben und dann nach links weg über die Kante der Kalser Höhe. Nun steigt man weiter ab bis zum Panoramaweg, der sanft und gemütlich zum Kals-Matreier Törl führt, das man in etwa 1½h erreicht haben wird. Wer jetzt noch Zeit hat und wirklich gut drauf ist, kann sich auf dem Rückweg durchaus noch die Adler-Lounge gönnen. Aber Achtung: Letzte Talfahrt des Lifts berücksichtigen!