Zeiten: Hinterbichl – Lasnitzenhütte 1½h; Lasnitzenhütte – Michltalscharte 2h; Michltalscharte – Pebellalm 2¾h.
Schwierigkeiten: Die Michltalscharte ist sehr schmal, und wenn ein paar Leute oben sind, kann es leicht etwas eng zugehen. Die ersten paar Meter Abstieg zum Kleinbachboden hin können etwas luftig erscheinen, aber richtig Angst haben muss hier wirklich niemand, der ein bisschen Bergerfahrung hat.
Trittsicherheit ist unabdingbar! Es gibt zwar keine ernsthaften Absturzstellen, aber der Weg bedarf über lange Strecke der Aufmerksamkeit: Es gibt ausgespülte Passagen und lockeres Gestein, halb verdeckte Murmeltierlöcher; im Kleinbachtal ist es meistens feucht und rutschig – kurzum: genug Gelegenheit, sich Knöchel oder Knie zu ruinieren!
Zugegeben: der Weg von der Lasnitzenhütte hinauf ist grausam! Nach einer etwas abenteuerlichen Bachüberquerung auf einer improvisierten Brücke strebt der Steig in Serpentinen durch dichtes Gestrüpp nach oben. Wenn die Sonne scheint, steht die Hitze drückend über dem Niedriggehölz. Sobald der Bewuchs zurück geht, heißt es, sich über eine mäßig steile Schuttzunge weiter zu quälen. Das Geröll sitzt locker und rutscht unter den Füßen.
Der Weg wird nicht besser! Nach dem Schutt folgen tief ausgespülte Rinnen, in denen die Wanderstöcke mehr im Weg sind, als dass sie nützen. Doch gerade, wenn man glaubt, nun so richtig auf dem Zahnfleisch zu gehen, ist die Schinderei nach ein paar sanften Windungen vorbei.
Die Aussicht ist bestechend! Im Nordwesten glänzt die Rötspitze, und etwas entfernt im Osten thront der Großglockner über allen Bergkämmen! Die Scharte ist recht schmal, aber mit etwas Geschick lassen sich die beidseitig vorhandenen Hügel zur Rast nutzen. Aber bitte aufpassen: auf beiden Seiten gähnen haltlose Mattenabhänge.
Der Abstieg in das Kleinbachtal gibt sich zunächst mit ein paar heiklen Stellen (hohe Tritte) recht steil. Nach dem Kleinbachboden ist der Weg nur sehr locker markiert, und wer über einen zügigen Bergabschritt verfügt, verpasst womöglich die Stelle, wo der Weg unvermittelt einen Haken nach links schlägt: zu verlockend ist der geradeaus führende Hirtensteig. Nach der Steilstufe geht es in sanftem Gefälle links am Bach entlang. In manchen Jahren hat der Winter deutliche Spuren hinterlassen, und das zügige Voranschreiten wird von von einigen unangenehmen Wegabbrüchen ausgebremst.
Zum Ende hin hat das Tal fast Schluchtcharakter: man befindet sich nun doch einige Meter über dem Bachlauf, und der meist feuchte Untergrund bedarf gegen Ende unserer Tour erhöhter Aufmerksamkeit.
Plötzlich tritt die Stürmitzer-Alm in einem Sonnenfleckchen ins Blickfeld. Dankbar genießen wir die warmen Sonnenstrahlen des Nachmittags bei einer kleinen Rast, bevor wir uns der abschließenden Quälerei widmen: 400 steile Höhenmeter über einen Almenfahrweg hinab zu den Jausenstationen Pebell-Alm und Islitzer-Alm.