Türmljoch - Ein rauer Bergübergang und zwei Hütten

Bild Türmljoch

Auf dem wilden Türmljoch (2.770 m)

Toureninfo
Lange aber lohnende Ganztagestour mit be­eindruckenden Einblicken in die Gletscherwelt der Venedigergruppe.
Anstrengend, da viele Höhen­meter zusammen kommen!
Zeiten: Ströden – Es­se­ner-Rostocker Hütte 2:45h; Hütte – Türmljoch 2:30h; Türmljoch – Johannishütte 1:15h, Johan­nis­hüt­te – Tal 1:30h.
Höhenmeter: Ströden – Essener-Ro­stocker – Hütte 800m Aufstieg; Hüt­te – Türml­joch 600m Aufstieg; Türmljoch – Johannishütte 700m Abstieg, Johannishütte – Tal 780m Abstieg.
Schwierigkeiten: Keine expliziten Angststellen vorhanden, aber nichts für blutige Anfänger! Einige Passagen unterhalb des Türmljochs sind etwas schwer gangbar und erfordern Umsicht. Be­son­ders vorsichtig sollte man beim Abstieg zur Johannishütte sein, der ausgetretene Weg führt teil­weise an Steilabstürzen entlang.
Stationen
Variante
Die Tour ist auch in umgekehrter Richtung sehr reiz­voll und wird gerne so gegangen. Der Zeitbedarf ist der gleiche, allerdings ersparen sich die meisten den nicht so interessanten Anstieg zur Johannishütte und nehmen das Hüttentaxi in Anspruch. (In diesem Fall etwa 1½ Stunden Zeitersparnis.)
Mehr…

Das ca. 2.770 m hohe Türmljoch stellt den Übergang zwischen dem Maurertal und dem Hinterbichler Dorfertal dar. Dieser wilde Platz lädt geradezu zum Rasten und Schauen ein. Der Genuss will aber schweißtreibend erkämpft werden…

Von Hinterbichl aus gehen wir zunächst in weniger als einer halben Stunde auf der Fahrstraße nach Ströden oder fahren mit dem Auto auf den gebührenpflichtigen Parkplatz. Wir folgen dem ausgeschilderten Weg zur Essener-Rostocker Hütte und biegen in das Maurertal ein, in dessen unterem Teil wir auf breitem Almenfahrweg mit nur sanfter Steigung langsam warm werden.

Nach der Stoanalm passieren wir die Talstation der Materialseilbahn, der Weg wird schmaler und schließlich steigen wir eine halbe Stunde lang sehr steil durch den Wald am Wasserfall entlang.

Nach dem Verlassen des Waldes geht es wieder etwas gemütlicher zu, und an einer kleinen Ochsnerhütte machen wir vielleicht die erste verdiente Rast und stärken uns für den Schlussaufstieg zur Essener-Rostocker Hütte.

Nach einigen felsigen Passagen erreichen wir den oberen Talboden und überschreiten den Bach. Wir nähern uns nun dem gewaltigen Schuttkegel, auf dem die Hütte steht. Den letzten Anstieg bewältigen wir besser auf dem in Schleifen angelegten Normalweg, aber wer sich unbedingt quälen will, benutzt die vielen steilen Abkürzungen, die sparen aber erfahrungsgemäß nicht viel Zeit. (Bis hierher ca. 2½ – 2¾ Std.)

Zum Türmljoch geht es über den «Schweriner Weg» (AV-Weg 913), der zunächst fast eben weiter in den Talhintergrund des Maurertals führt. Der Bach ist wieder zu überschreiten, dann geht es mäßig steil über felsdurchsetzte Passagen auf das 2.772 m hohe Türmljoch (ca. 2½ Std.).
Dieser wilde Rastplatz lädt zum Verweilen und zum Schauen! Weit unten liegt die Hütte, und über ihr blitzen die Gletscherriesen in der Sonne. Wer es sich zutraut und Ausrüstung dabei hat, kann über einen Klettersteig das Türml (2.845 m) bezwingen.

Der Abstieg zur Johannishütte beginnt sanft in einem Schuttfeld und wird dann aber recht steil. Der Weg ist in manchen Jahren recht aus­gewaschen, und an einigen Stellen drohen rechterhand ein paar Steilabstürze, die man nicht übersehen sollte. Kurz vor der Johannishütte wird es wieder etwas gemütlicher.

Nach einer Rast auf der Hütte betrachten wir den «Hatscher» nach Hinterbichl hinab entweder als gemütlichen Spaziergang zum Tagesausklang oder wir haben vielleicht das Glück, einen freien Platz in einem der Hüttentaxis zu ergattern.