Lasörling 3.098 m - Auf den höchsten Berg im Süden des Virgentals

Blick zum LasörlingMan muss schon ziemlich gut drauf und vielleicht auch ein bisschen verrückt sein, um den Lasörling an einem Tag aus dem Tal heraus zu besteigen. Wenn aber Ausdauer und Trainingszustand gut sind, spricht nichts gegen so einen Gewaltmarsch auf diesen schönen Aussichtsgipfel. Eine wichtige Voraussetzung ist auf alle Fälle eine stabile Wetterlage ohne Gewitterneigung, andererseits schadet es auch nichts wenn es nicht zu kühl ist, da die schattigen Nordpassagen gern vereist sind.

Toureninfo
Anspruchsvolle und ernste Tour! Sehr gute Ausdauer und gute körperliche Ver­fassung erforderlich! Gesamtzeit der Tour über­schreitet die 8 Stunden Grenze, deutlich über 1.700 Höhenmeter sind sowohl auf- als auch wie­der ab­zusteigen! Zeit: Hinterbichl – Lasörling 5h – 6h, je nach Wegverhältnissen und Verfassung.
Höhen­me­ter: Hinterbichl – Lasörling: ca. 1.760 m.
Schwierigkeiten: Die leichten Kletterstellen am Lasörling erfordern etwas Beherztheit. Schwindelfreiheit ist unbedingt erforderlich, die Kletterpassagen sind aber gut seilversichert. Nur für Geübte! Die Felspassagen erfordern ab­so­lute Trittsicherheit und umsichtiges Steigen. Oben hat es sehr viel lockeres Gestein, und im schat­tigen Nordhang sind auch im Sommer Vereisungen möglich. Im Grataufschwung zum Gipfel ist durch­aus Ver­steigen möglich!
Klettersteigset und Helm empfohlen!
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In Hinterbichl überqueren wir die Isel hinter dem Campingplatz, gehen Richtung Prägraten und biegen bei nächster Gelegenheit zur Las­nitzenhütte ab. Zunächst auf schmalem Pfad steil durch den Wald, später auf dem Fahrweg in mäßiger Steigung zur Hütte. Wir folgen dem Steig in das Lasnitzenalmtal hinein bis an eine Weggabelung.

Links führt der Muhsweg hinüber zur Berger­seehütte. Wir folgen der Beschilderung zum Lasörling und gewinnen auf etwas schärfer wer­dender Steigung allmählich an Höhe. Der Weg schenkt sich über weite Strecken irgendwelche Kurven und Serpentinen und führt ziemlich ge­radlinig in das Talende.

Wir erreichen nun schuttdurchsetzte Steilabstürze und nähern uns über einen anstrengender wer­denden Steig mit den ersten Seilsicherungen dem Gipfelaufschwung des Lasörling. Steil geht es auf eine schmale Scharte und dann in leichter Kletterei an einem Grat entlang über die Dreitau­send­metergrenze. Beidseitig geht es recht haltlos nach unten, so dass hier äußerste Vorsicht angebracht ist.

Noch einmal lädt ein kleiner Sattel zu einer Ver­schnaufpause ein, dann bezwingen wir auf wieder etwas leichterem Steig die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel mit Kreuz und Buch.

Der Abstieg erfolgt auf dem Anstiegsweg. Im Fels- und Geröllbereich ist umsichtiges Gehen wichtig! In der Wärme des Nachmittags sind die vorher gefrorenen oder feuchten Passagen trocken und rutschig; herumliegende Steine sind locker und geben den Tritten gern nach. Losgetretene Steine springen unberechenbar mehrere Hundert Meter ins Lasnitzental hinab und gefährden Bergsteiger unter uns.

Die Lasnitzenhütte wird nach dem knochen­fressenden Abstieg (etwa 2 Std. vom Lasörling) sicher gern zu einer kleinen Rast genutzt.