Kreuzspitze 3.164 m - Potenzial für Adrenalin!

Auf der Kreuzspitze mit Blick zum Großvenediger

Toureninfo
Anspruchsvolle, ernste Tour! Wenn man aus dem Tal auf­steigt und auch wieder absteigen will, kommen für die Grundvariante leicht 7 bis 8 Stunden zu­sam­men!
Zeiten: Sajathütte – Kreuzspitze 2h bis 2½h; Abstieg ca. 1½h;
Höhenmeter: Sajathütte – Kreuz­spitze 560m.
Schwierigkeiten: Das kurze, fast senkrechte, ausgesetzte Wand­stück im An­fangs­teil des Anstiegs darf man nur gehen, wenn man sehr luftige Passagen gewohnt ist. Lebensgefahr! Auch die Querung unterhalb des Schernerskopf ist nicht ohne!
Absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Auf­merk­samkeit und Konzentration sind überlebens­wichtig! Das Wandstück ist nicht von schlechten El­tern und steinschlaggefährdet, wenn andere vor uns steigen! Jede(r) muss sich mit absoluter Si­cher­heit auf teilweise sehr schmalem Steig auch im Abstieg bewegen können. Wer sich auch nur ein biss­chen komisch fühlt, sollte ein Klettersteigset einsetzen! Richtiges Selbsteinschätzen vermindert die objektiv bestehende Lebensgefahr! Nur für wirklich Geübte!!!
Ausrüstungsempfehlung
Klettersteigset zur Selbstsicherung, Helm wegen Steinschlaggefahr.
Abstiegsvariante
Vom Gipfel Abstieg nach Norden ins Dorfertal zur Johannishütte. Vom Kreuzspitzgipfel sind am Nordabhang die Weg­markierungen (rote Farbtupfer) auf dem schuttartigen Gelände zu erkennen. Bei guter Sicht und trockenen Ver­hält­nissen ist dieser Weg unschwierig, wenn auch mühsam und stellenweise rutschig auf lockerem Untergrund! In einer knappen Stunde geht es meist weglos auf den Venediger-Höhenweg zwischen Johannishütte und Eis­seehütte. Zeit: Kreuzspitze – Johannishütte ca. 2h.
Stationen
 

Die Ersteigung der Kreuzspitze (3.164 m) ist wirklich nichts für Ängstliche!

Ausgehend von der Sajathütte stapfen wir in den Hintergrund des Sajatkars mühsam über feinen Schutt und eventuell auch Schneereste. Schließlich stehen wir vor einer fast senk­rechten Wand, die zu überwinden ist. Einige Dutzend Höhenmeter werden auf einem mit Drahtseilen versicherten herausgesprengten Steig bewältigt. Akute Ab­sturz- und Lebens­gefahr! Wer sich nicht absolut sicher fühlt, sollte hier unbedingt eine Klet­tersteigausrüstung einsetzen! Wenn weitere Berg­steiger in der Wand sind, besteht Stein­schlag­gefahr, es gilt also höchste Aufmerksamkeit und Konzen­tration!

In der Wand zum Schernerskopf

Nach der Durchsteigung der Wand geht es für einige Minuten über eine kleine Wiesenmatte mit einem tief ausgetretenen Weg der etwas stolpergefährlich ist. An einer scharfen Kante blicken wir über die imposante Scher­ners­schlucht hinweg in das 1 km tiefer liegende Hinterbichler Dorfertal. Weiter geht es auf einem je nach Wetterbedingungen mehr oder weniger rut­schigen, spürbar ins Sajatkar abfallenden Felshang weiter zum unscheinbaren Scher­ners­kopf (3.043 m, Steinmann), den wir als kleinen Dreitausender dankbar mitnehmen. Die Kreuz­spitze scheint nun zum Greifen nah, und über einen recht breiten Sattel spazieren wir unschwer zum Gipfelaufbau. Über einen gelegentlich mit Schneeresten verzierten Schutt­hang und zum Schluss durch gut ge­stuf­ten Fels steigen wir in weniger als einer halben Stunde zum Gipfel mit Gipfelkreuz und Gipfel­buch.

Aus dem Norden glänzt das Gletscherdach des Großvenedigers herüber. Obwohl dieser Gipfel noch einen halben Kilometer höher ist, fühlen wir uns doch auf Augenhöhe mit ihm. Bei klarer Sicht erblicken wir auch mit bloßem Auge die Seilschaften auf dem Gletscher. Im Süden wirkt der dunkle Lasörlingkamm fast zierlich – weit reicht der Blick über ihn hinweg bis in die Dolomiten. Auch Österreichs höchster Gipfel zeigt sich: im Osten lugt zwischen den Spitzen von Hohem Eichham und Wunspitze der Groß­glockner hervor.

Der Abstieg erfolgt auf dem Anstiegsweg, es sei denn, man wählt die aufgeführte Variante.