Kreuzspitze - Sajatköpfe - Die «Luftnummer» über dem Sajatkar

Grat über dem Sajatkar

Die vorgestellte Tour ist seit einigen Jahren Teil der so genannten «Sajatkrone», die vor Ort stark beworben wird. Es ist möglich und wahrscheinlich, dass meine Tourenbeschreibung nicht mehr in jedem Detail stimmt. Infos zur «Sajatkrone» findet man z. B. hier auf der SymbolHomepage der Sajathütte.

Allein die Besteigung der Kreuzspitze ist ein Er­lebnis, auch der Abstieg hinunter ins Dorfertal oder Richtung Zopetscharte hat etwas An­spruchs­volles, die Krönung hoch über dem Virgental bzw. dem Sajatkar ist jedoch die Überschreitung des schroffen Kammes zwischen Kreuzspitze und Vor­derem Sajatkopf.

Toureninfo
Sehr anspruchsvolle und wirklich ernste Ganztagestour, wenn mit Hüt­ten­anstieg und Abstieg verbunden.
Zeiten: Sajathütte – Kreuzspitze 2h bis 2½h; Kreuzspitze – Vorderer Sajatkopf 1h bis 1½h; Vorderer Sajatkopf – «Fenster» (Ecke Timmeltal) ca. 1h; Fenster – Sajathütte ca. 1h; für eine Rundtour von der Sajathütte aus müssen also netto 5 bis 6 Stunden veranschlagt werden!
Schwierigkeiten: Ausgesetzt! Die Tour erfordert Beherztheit! Das senkrechte Wandstück im Klettersteig zur Kreuz­spitze hat es genauso in sich wie die teilweise recht luftige Kletterei über Timmeltal und Sajatkar. Die erste Hälfte der Überschreitung weist fast auf der gesamten Strecke eine objektive Absturz­ge­fahr auf!
Absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und die richtige Selbsteinschätzung sind überlebens­wichtig! Jede(r) muss sich mit absoluter Sicherheit auf teilweise sehr schmalem Steig und im un­gebahnten Fels auch im Abstieg bewegen kön­nen. Klet­ter­kenntnisse sind von Vorteil. Richtiges Ein­schätzen vermindert die objektiv bestehende Lebensgefahr! Nur für wirklich Geübte!!!
Ausrüstung
Klettersteigset und Helm empfohlen!
Station
Tourendetails
Die Tour berührt Passagen, die an anderen Stellen beschrieben werden:
Symbol GipfeltourGipfeltour Kreuzspitze
Symbol GipfeltourGipfeltour Vorderer Sajatkopf
Impressionen
Ein paar ältere Bilder dieser Tour von 2001:
SymbolSajatüberschreitung
 

Auf der Kreuzspitze passieren wir die mete­oro­logische Station etwas unterhalb des Gipfels und entdecken mit etwas Aufmerksamkeit ein paar verblasste rote Markierungspunkte, die uns nach links weg über das Timmeltal führen. Schon wenige Augenblicke später stellt sich uns eine seilversicherte Kletterstelle als anspruchsvolles Hindernis in den Weg. Steil fällt es links ins Tal ab, und es ist jeder gut beraten, hier die größt­mögliche Aufmerksamkeit walten zu lassen! Die Seilsicherung ist wenig hilfreich: hier gilt es, mit den Händen sichere Griffe am gut gestuften Fels zu suchen. Bei trockener Witterung dürften diese anregenden Kletterpassagen geübten Berg­stei­gern keine größeren Schwierigkeiten bereiten.

Der schroffe Hintere Sajatkopf wird nach einem Seitenwechsel hoch über dem Sajatkar etwas unterhalb des Gipfels gequert. Vorsichtig müssen ein paar Dutzend Meter abgeklettert werden. Hier macht sich Bergerfahrung bezahlt, die richtige Route ist – gerade im Abstieg – nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen. Zwischen den Platten und Zacken liegen mitunter lockere Brocken, die den Stand unsicher machen können.

Aus dem Sajatkar beobachten uns jetzt die Wanderer, und sogar aus dem Tal heraus sind wir jetzt deutlich in der dunklen Wand zu erkennen.

Der dunkle Aufbau des Hinteren Sa­jat­kopfes endet auf dem breiten, braungefärbten Grat­rü­cken, der weiter zum Vorderen Sajatkopf abfällt. Die Aufmerksamkeit gilt jetzt den kleinen Stein­chen, die den Weg etwas erschweren. Nach wie vor geht es auf beiden Seiten haltlos in die Tiefen vom Timmeltal oder Sajatkar, Ausrutschen oder Stolpern sind hier gewiss nicht angesagt.

Gegen Ende des Übergangs müssen wir wieder aufmerksam nach der Route suchen. Markierungen sind hier keine mehr vorhanden, aber der Vordere Sajatkopf streckt jetzt bereits deutlich sichtbar sein markantes Gipfelkreuz in den Himmel. Wir nehmen einfach die direkte Richtung auf dieses Ziel. Kurz vor dem Gipfel ist noch einmal leichte, unproblematische Kletterei angesagt, dann kön­nen wir unter dem Gipfelkreuz eine wohlverdiente Pause zum Schauen und Fotografieren einlegen.

Der Abstieg vom Vorderen Sajatkopf fordert nach der anstrengenden Hochtour noch einmal Kon­zen­tration und Trittsicherheit.