Allein die Besteigung der Kreuzspitze ist ein Erlebnis, auch der Abstieg hinunter ins Dorfertal oder Richtung Zopetscharte hat etwas Anspruchsvolles, die Krönung hoch über dem Virgental bzw. dem Sajatkar ist jedoch die Überschreitung des schroffen Kammes zwischen Kreuzspitze und Vorderem Sajatkopf.
Zeiten: Sajathütte – Kreuzspitze 2h bis 2½h; Kreuzspitze – Vorderer Sajatkopf 1h bis 1½h; Vorderer Sajatkopf – «Fenster» (Ecke Timmeltal) ca. 1h; Fenster – Sajathütte ca. 1h; für eine Rundtour von der Sajathütte aus müssen also netto 5 bis 6 Stunden veranschlagt werden!
Schwierigkeiten: Ausgesetzt! Die Tour erfordert Beherztheit! Das senkrechte Wandstück im Klettersteig zur Kreuzspitze hat es genauso in sich wie die teilweise recht luftige Kletterei über Timmeltal und Sajatkar. Die erste Hälfte der Überschreitung weist fast auf der gesamten Strecke eine objektive Absturzgefahr auf!
Absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und die richtige Selbsteinschätzung sind überlebenswichtig! Jede(r) muss sich mit absoluter Sicherheit auf teilweise sehr schmalem Steig und im ungebahnten Fels auch im Abstieg bewegen können. Kletterkenntnisse sind von Vorteil. Richtiges Einschätzen vermindert die objektiv bestehende Lebensgefahr! Nur für wirklich Geübte!!!
Gipfeltour Kreuzspitze
Gipfeltour Vorderer Sajatkopf
Sajatüberschreitung
Auf der Kreuzspitze passieren wir die meteorologische Station etwas unterhalb des Gipfels und entdecken mit etwas Aufmerksamkeit ein paar verblasste rote Markierungspunkte, die uns nach links weg über das Timmeltal führen. Schon wenige Augenblicke später stellt sich uns eine seilversicherte Kletterstelle als anspruchsvolles Hindernis in den Weg. Steil fällt es links ins Tal ab, und es ist jeder gut beraten, hier die größtmögliche Aufmerksamkeit walten zu lassen! Die Seilsicherung ist wenig hilfreich: hier gilt es, mit den Händen sichere Griffe am gut gestuften Fels zu suchen. Bei trockener Witterung dürften diese anregenden Kletterpassagen geübten Bergsteigern keine größeren Schwierigkeiten bereiten.
Der schroffe Hintere Sajatkopf wird nach einem Seitenwechsel hoch über dem Sajatkar etwas unterhalb des Gipfels gequert. Vorsichtig müssen ein paar Dutzend Meter abgeklettert werden. Hier macht sich Bergerfahrung bezahlt, die richtige Route ist – gerade im Abstieg – nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen. Zwischen den Platten und Zacken liegen mitunter lockere Brocken, die den Stand unsicher machen können.
Aus dem Sajatkar beobachten uns jetzt die Wanderer, und sogar aus dem Tal heraus sind wir jetzt deutlich in der dunklen Wand zu erkennen.
Der dunkle Aufbau des Hinteren Sajatkopfes endet auf dem breiten, braungefärbten Gratrücken, der weiter zum Vorderen Sajatkopf abfällt. Die Aufmerksamkeit gilt jetzt den kleinen Steinchen, die den Weg etwas erschweren. Nach wie vor geht es auf beiden Seiten haltlos in die Tiefen vom Timmeltal oder Sajatkar, Ausrutschen oder Stolpern sind hier gewiss nicht angesagt.
Gegen Ende des Übergangs müssen wir wieder aufmerksam nach der Route suchen. Markierungen sind hier keine mehr vorhanden, aber der Vordere Sajatkopf streckt jetzt bereits deutlich sichtbar sein markantes Gipfelkreuz in den Himmel. Wir nehmen einfach die direkte Richtung auf dieses Ziel. Kurz vor dem Gipfel ist noch einmal leichte, unproblematische Kletterei angesagt, dann können wir unter dem Gipfelkreuz eine wohlverdiente Pause zum Schauen und Fotografieren einlegen.
Der Abstieg vom Vorderen Sajatkopf fordert nach der anstrengenden Hochtour noch einmal Konzentration und Trittsicherheit.