Das hochalpine Gschlösstal in der Venedigergruppe bietet einen der schönsten Talabschlüsse in den Ostalpen. Hier springt die Idylle geradezu ins Auge, die pittoresken Hütten der Ansiedlungen von Außer- und Innergschlöss sowie die aus einem Felssturz herausgehauene Felsenkapelle sind allein schon einen Besuch wert.
Zeiten: Parkplatz – Venedigerhaus: 1½h; Venedigerhaus – Salzbodensee: 1½h; Salzbodensee – Gletscherschaupfad – Abstieg ca. 2½h; Venedigerhaus – Parkplatz ca. 1h.
Höhenmeter: Venedigerhaus – Gletscherrand ca. etwa 600m.
Schwierigkeiten: Unkritisch und ungefährlich, wenn man auf dem Weg bleibt, der Weg ist gut ausgeschildert und markiert, außer Trittsicherheit ist keine alpine Erfahrung nötig.
Außergschlöss
Matreier Tauernhaus
Mit dem Auto geht es zunächst bis zu dem großen (gebührenpflichtigen) Parkplatz beim Matreier Tauernhaus. Zufahrt aus dem Virgental über Matrei, dann die Felbertauernstraße empor, bis kurz vor dem Tunneleingang ein kleines Sträßchen links zum Tauernhaus abbiegt (beschildert).
Am Venedigerhaus vorbei geht es erst einmal eine reichliche Viertelstunde eben in das Tal hinein, bevor dann links einer steiler Aufstieg durch eine bewaldete Flanke reichlich Schweiß kostet. Der Einstieg ist mit einer großen Tafel ausgeschildert.
Über teilweise große Tritte und Stufen geht es mächtig nach oben, nach einer scharfen Passage neben dem Wasserfall führen uns zahlreiche Kehren zum Salzbodensee und dem berühmten «Auge Gottes», einem dreieckigen Teich mit einer kleinen Wollgrasinsel in der Mitte. Auf dem großzügigen Gelände bietet sich eine erste Rast an.
Ohne bedeutende Höhenunterschiede führt der Gletscherweg nun durch karger werdendes Gelände bis knapp an das inzwischen eher unscheinbare Gletschertor des mächtigen, von der Schwarzen Wand herabziehenden Schlatenkees. Wer vorsichtig ist, kann am Gletscherbach entlang bis kurz vor das Tor gehen, aber auf keinen Fall hineingehen!!!
Der Rückgang der Gletscher innerhalb der letzten hundert Jahre hat für den folgenden Weg eine wilde, farbenprächtige Landschaft von Gletscherschliffen und mächtigen Steinen freigegeben.
Auf teilweise blankem Felsen steigen wir nun ohne viel Anstrengung bis über den unteren Boden des Schlatenkees auf. Hier war der Gletscher in den letzten Jahren buchstäblich noch zum Greifen nah, heutzutage erfordert es ein wenig Phantasie und eventuell auch Beherztheit, damit man direkt am Gletscherrand stehen kann. Über rutschige Felsen und loses Gestein kann man sich vorsichtig einen Weg suchen. An einigen Stellen kann man es durchaus wagen, das Eis zu betreten, aber bitte nicht zu weit in das Eis wagen und vor allen Dingen nie eine der Höhlen oder Hohlräume betreten!
Am Ende der beeindruckenden Felspassage stößt man auf den AV Weg 902B, der links zu den beiden Prager Hütten hinaufführt. Wir halten uns rechts und steigen steil in das Gschlösstal ab.
Bei schönem Wetter, ausreichender Zeitreserve oder einfach entsprechender Laune wandern wir dann über die Fahrstraße wieder zu unserem Ausgangspunkt hinaus, denn beim Gehen erschließen sich die idyllischen Hütten der beiden Ansiedlungen besser als im Vorbeifahren. Beim Außergschlöss können wir wieder nach rechts auf den Wanderweg wechseln, das erspart uns die langatmige Fahrstraße.