Gletscherweg Innergschlöss - Gletscher zum Anfassen!

Am GletscherwegDas hochalpine Gschlösstal in der Vene­di­ger­gruppe bietet einen der schönsten Talabschlüsse in den Ostalpen. Hier springt die Idylle geradezu ins Auge, die pittoresken Hütten der Ansiedlungen von Außer- und Innergschlöss sowie die aus einem Felssturz herausgehauene Felsenkapelle sind allein schon einen Besuch wert.

Toureninfo
Etwas anstrengende Tour, besonders der Anstieg geht ein wenig in die Beine; wer sich ein wenig um seine Kondition Sorgen macht, sollte die vorhandenen Fahrmöglichkeiten nutzen.
Zeit­en: Parkplatz – Venedigerhaus: 1½h; Venedigerhaus – Salzbodensee: 1½h; Salzbodensee – Gletscher­schau­pfad – Abstieg ca. 2½h; Venedigerhaus – Parkplatz ca. 1h.
Höhenmeter: Venedigerhaus – Gletscherrand ca. etwa 600m.
Schwierigkeiten: Unkritisch und ungefährlich, wenn man auf dem Weg bleibt, der Weg ist gut ausgeschildert und markiert, außer Trittsicherheit ist keine alpine Erfahrung nötig.
Kurze Variante
Wer nicht unbedingt viel steigen will, kann den Gletscherweg auslassen und gleich vom Matreier Tauernhaus (Parkplatz) über den Wanderweg mit einer kurzen, knackigen Steigung in ca. 1½h nach Innergschlöss wandern und später gemütlich über den Fahrweg zurück spazieren. Diese Kurztour ist auch für Familien mit Kindern geeignet: Viel Platz zum Spielen und Tollen vor dem Venedigerhaus.
Stationen
SymbolVenedigerhaus
SymbolAußergschlöss
SymbolMatreier Tauernhaus
Impressionen
Tour in der Nähe
 

Mit dem Auto geht es zunächst bis zu dem großen (gebührenpflichtigen) Parkplatz beim Matreier Tauernhaus. Zufahrt aus dem Virgental über Matrei, dann die Felbertauernstraße empor, bis kurz vor dem Tunneleingang ein kleines Sträßchen links zum Tauernhaus abbiegt (beschildert).

Wer keine Lust auf eine insgesamt dann doch anstrengende, längliche Tagestour hat, sollte vom Parkplatz aus eines der Zubringertaxis zum Venedigerhaus nehmen oder – wenn etwas mehr Ruhe und Idylle angesagt sind – sich mit dem Pferdefuhrweg ins Tal kutschieren lassen. Wer von Anfang an zu Fuß gehen will, wählt nach einem kurzen Stück auf dem Fahrweg den nach links ausgeschilderten Wanderweg, der über einen schmalen Steig und einem kurzen, aber herzhaften Aufstieg in ca. 1½h ins Innergschlöss führt.

Am Venedigerhaus vorbei geht es erst einmal eine reichliche Viertelstunde eben in das Tal hinein, bevor dann links einer steiler Aufstieg durch eine bewaldete Flanke reichlich Schweiß kostet. Der Einstieg ist mit einer großen Tafel ausgeschildert.

Über teilweise große Tritte und Stufen geht es mächtig nach oben, nach einer scharfen Passage neben dem Wasserfall führen uns zahlreiche Keh­ren zum Salzbodensee und dem berühmten «Auge Gottes», einem dreieckigen Teich mit einer kleinen Wollgrasinsel in der Mitte. Auf dem großzügigen Gelände bietet sich eine erste Rast an.

Ohne bedeutende Höhenunterschiede führt der Gletscherweg nun durch karger werdendes Gelände bis knapp an das inzwischen eher unscheinbare Gletschertor des mächtigen, von der Schwarzen Wand herabziehenden Schlatenkees. Wer vorsichtig ist, kann am Gletscherbach entlang bis kurz vor das Tor gehen, aber auf keinen Fall hineingehen!!!

Der Rückgang der Gletscher innerhalb der letzten hundert Jahre hat für den folgenden Weg eine wilde, farbenprächtige Landschaft von Glet­scherschliffen und mächtigen Steinen freigegeben.

Auf teilweise blankem Felsen steigen wir nun ohne viel Anstrengung bis über den unteren Boden des Schlatenkees auf. Hier war der Gletscher in den letzten Jahren buchstäblich noch zum Greifen nah, heutzutage erfordert es ein wenig Phantasie und eventuell auch Beherztheit, damit man direkt am Gletscherrand stehen kann. Über rutschige Felsen und loses Gestein kann man sich vorsichtig einen Weg suchen. An einigen Stellen kann man es durchaus wagen, das Eis zu betreten, aber bitte nicht zu weit in das Eis wagen und vor allen Dingen nie eine der Höhlen oder Hohlräume betreten!

Am Ende der beeindruckenden Felspassage stößt man auf den AV Weg 902B, der links zu den beiden Prager Hütten hinaufführt. Wir halten uns rechts und steigen steil in das Gschlösstal ab.

Bei schönem Wetter, ausreichender Zeitreserve oder einfach entsprechender Laune wandern wir dann über die Fahrstraße wieder zu unserem Ausgangspunkt hinaus, denn beim Gehen erschließen sich die idyllischen Hütten der beiden Ansiedlungen besser als im Vorbeifahren. Beim Außergschlöss können wir wieder nach rechts auf den Wanderweg wechseln, das erspart uns die langatmige Fahrstraße.