Manch einem erscheint der Aufstieg zum Finsterwitzkopf eher als Strafexpedition, aber der sehr steile Steig auf die zwischen Maurer- und Hinterbichler Dorfertal stehende grasbedeckte Kuppe ist genau das Richtige für Leute, die einen einsamen Aussichtsberg suchen.
Zeiten: Groderhof – Gipfel: 2h – 2½h, Abstieg 1½h – 2h.
Höhenmeter: ca. 740 m
Schwierigkeiten: Einige Passagen auf fußbreitem Steig entlang sehr steiler Flanken könnten manchem etwas heikel erscheinen. Trittsicherheit! ist unbedingt erforderlich! Der Aufstieg durch den Wald und entlang der Bergflanke geht über schlüpfrige und holprige Steigpassagen: Stolper- und Rutschgefahr auf Baumwurzeln und in Graspassagen!
Nur bei trockenen Verhältnissen ratsam! Bei Nässe tendenziell lebensgefährlich!
Am einfachsten beginnst du die Tour am Parkplatz Groderhof, du kannst aber auch neben der Islitzer Mühle über einen Wiesensteig starten.
Der Weg beginnt verhalten und führt über die Wiese hinter dem Parkplatz in wenigen Minuten zu einer Bank am bekannten Venedigerblick. Dies ist die einzige talnahe Stelle, von der aus man den Großvenediger sehen kann.
Der Steig führt nun nach links weg und wird ziemlich schnell steiler. Eine Stunde lang heißt es nun anstrengend entlang einer Felswand durch den Wald zu steigen. Die erste Verschnaufpause bietet sich an, wenn du zwischen Felsen in eine kleine, sumpfige Mulde mit einer verfallenen Holzschupfe trittst.
Jetzt wird es wieder steiler, und der Steig wird immer schmaler, teilweise ist er nur fußbreit. Ein paar Passagen führen an sehr, sehr steilen und tiefen Abhängen entlang, hier muss man wirklich aufpassen, Ausrutschen wäre fatal!
Neben einem Hochplateau, auf dem du dann wieder etwas zu Atem kommst, liegt – etwas versteckt – eine Jägerhütte, die neben einigen zur Rast einladenden Bänken etwas recht Einzigartiges bietet: Ein Panorama-WC…
In Schleifen geht es aus dem Hochplateau hinaus, der Weg ist nun nicht mehr sehr steil und weniger anstrengend. Ein kleines, ausgesetztes Schartl trennt sehr schmal die beiden Täler, links und rechts geht’s scheinbar bodenlos in die Tiefe, aber ganz so spektakulär ist diese Stelle nicht, da hineingewachsene Bäume und Sträucher den Abgrund etwas entschärfen.
Über felsdurchsetzte Grasmatten geht es weiter zur Wiesenkuppe des Finsterwitzkopfes mit seinem improvisierten Gipfelkreuz. Die großzügige, mit Edelweiß bedeckte Rasenfläche lädt zu einer längeren Aussichtsrast ein. Sehr schöne Blicke nach Süden in den Lasörlingkamm, eine beeindruckende Sicht auf die Venedigergruppe und ins Maurertal hinein.
Der Abstieg erfolgt auf gleichem Weg, wegen der Steilheit des Geländes kann das sehr mühsam sein, und wenn du unten angekommen bist, wirst du das wahrscheinlich ein bisschen in den Knochen spüren…